PDF Ebook Franz Wojda. Das Sammeln zeitgenössischer Kunst: Ein ganzheitlicher Ansatz
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Franz Wojda. Das Sammeln zeitgenössischer Kunst: Ein ganzheitlicher Ansatz
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Produktinformation
Taschenbuch: 216 Seiten
Verlag: Verlag für moderne Kunst (20. November 2015)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3903004669
ISBN-13: 978-3903004665
Größe und/oder Gewicht:
15,7 x 2 x 23,1 cm
Durchschnittliche Kundenbewertung:
4.4 von 5 Sternen
4 Kundenrezensionen
Amazon Bestseller-Rang:
Nr. 122.970 in Bücher (Siehe Top 100 in Bücher)
Franz Wojda, emeritierter Professor an der TU Wien und engagierter Kunstsammler, und Werner Rodlauer, Geschäftsführender Gesellschafter und Chefredakteur von artmagazine, einer Online-Kunstzeitung, haben mit „Das Sammeln zeitgenössischer Kunst“ (Verlag für Moderne Kunst, Wien 2015, ISBN 978-3903004665) ein Werk mit erfahrenen Autoren aus den Bereichen Kunsttheorie und Kunstwirtschaft zusammengestellt, das weit über das Sammeln von Kunst an sich hinausgeht – es ist tatsächlich wie im Untertitel erwähnt „Ein ganzheitlicher Ansatz“. Mit einem Modellansatz der Kunstwirtschaft (S. 8-23) eröffnet Franz Wojda das Buch. Schwerpunkt ist die Beschreibung der kulturellen, gesellschaftlichen, ökonomischen und rechtlichen Umwelt-/Rahmenbedingungen mit den Künstlern als Anbietern ihrer Kunstwerke auf der einen Seite und mit den Kunstkäufern/Kunstsammlern als Nachfragern auf der anderen Seite. Zwischen ihnen spielt sich der Verkaufs-/Kaufprozess ab, bei dem Kunstvermittler eine wichtige Rolle spielen. Der eigentliche Verkauf kann über unterschiedliche Kanäle erfolgen. In diesem Modell sind die Zusammenhänge und Abhängigkeiten des Kunstgeschehen klar definiert. Das 2. Kapitel behandelt das Kunstwerk (S. 24-46). Es ist von Edelbert Köb. Dieser war Universitätsprofessor an der Akademie der bildenden Künste, Präsident der Wiener Sezession, Leiter des Kunsthauses Bregenz und Direktor des MuMoK. Vorerst geht er der Frage nach, was Kunst ist und was ein Kunstwerk sein kann. Dann zeigt er Entwicklungslinien der zeitgenössischen Kunst auf und geht zuletzt der Frage der Qualität von Kunst nach. Kapitel 3 betrachtet den Kunstmarkt und seine Akteure (S. 48-70) und Kapitel 4 die Kunstsammler und die Sicht der Künstler (S. 72-110). Der Sammlungsprozess, die Sammlung und deren Präsentation und Verwaltung ist Thema des 5. Kapitels (S. 112-169). Über den Sammlungsprozess informiert Franz Wojda und schöpft dabei aus mannigfachen eigenen Erfahrungen. Die Präsentation und Lagerung einer Sammlung behandelt Julien Robson, weltweit tätiger freier Kurator. Harald Krämer, Wissenschafter im Kunstbereich an mehreren universitären Institutionen, zeigt auf, wie die digitale Sammlungsverwaltung erfolgen kann. Michael Huber, Journalist, geht den Kunstrankings nach und Doris Leutgeb, Kunsthistorikerin, behandelt die Frage der Leihgaben nach. Den Abschluss des Sammelbandes bilden ein Kapitel über die rechtlichen Aspekte des Sammelns und ein Überblick – qualitativ und quantitativ – über die Entwicklung des Kunstmarkts. Mit einem Resümee der unterschiedlichen Komponenten der komplexen Kunstwirtschaft und einem Ausblick schließt Franz Wojda das Werk. Alles in allem ist „Das Sammeln zeitgenössischer Kunst“ weit mehr als der Titel besagt, es ist eine Gesamtschau des Kunstbetriebs und kann allen, die sich mit der Kunst befassen, zur Lektüre empfohlen werden.
Der Sammler und emeritierte Wirtschaftsprofessor Frnaz Wojda hat ein Buch vorgelegt, mit dem er beabsichtigt „Erfahrungen, aber auch die Leidenschaft für zeitgenössischen Kunst mit meinen wissenschaftlichen Methoden zu einem 'ganzheitlichen Ansatz' zur Beschreibung der Kunstwirtschaft zusammenzuführen und daraus einen systematischen Zugang zum Sammeln zu entwickeln. … Dabei sollen die Zusammenhänge und Abhängigkeiten in der Kunstwirtschaft verständlich gemacht werden und im Besonderen soll eine Art Handlungsanleitung zum Sammeln entwickelt werden.“ (13).Franz Wojda ist mit Sicherheit ein enthusiastischer Sammler. Leider kommt dieser Enthusiasmus in den akademisch gehaltenen Ausführungen des Autors nur selten zum Durchbruch. „Während der Einstieg in das Sammeln ein sehr naiver war, hat sich mit 'learning by doing' und meinem methodischen Zugang beim Sammeln eine durchaus abgerundete und auch fokussierte Sammlung entwickelt.“ (S. 12) Mit diesem „Outing“ ist der Gipfel an Emotionalität bei Wojda bereits überschritten. Es folgen objektiv nachvollziehbare, aber subjektiv für Sammler oder jene die es werden wollen, kaum verwertbare Feststellungen:z.B. „Dass später Personen aus dem Kunstpublikum über erste Käufe zum Sammler aufsteigen, kann sein, muss aber nicht.“ (S. 22)z.B. „Derzeit entspricht der Kunstmarkt keinesfalls den rechtlichen Anforderungen einer Anlagekategorie – er hat deutliche Schwächen im Bereich der Regulierungsstruktur, der Verfügbarkeit von Information und des Eigentumsrechtes“ (S. 200)Insbesondere das letzte Zitat ist nicht dazu geeignet, jene, die noch nicht sammeln, zu motivieren mit dem Sammeln zu beginnen. Damit stellt sich die Frage, welche Zielgruppe Franz Wojda mit seinem ganzheitlichen Ansatz eigentlich erreichen will. Eine Handlungsanleitung zum Sammeln, insbesondere für jene die sie wirklich brauchen würden, kann ich hier nicht finden. Doch wer könnte so eine Anleitung eigentlich brauchen?Laut World Wealth Report von Capgemini gibt es weltweit 14,6 Millionen Millionäre, laut Larry's List und Einschätzung von Franz Wojda gibt es weltweit 5.000 bis 10.000 Sammler zeitgenössischer Kunst. Das bedeutet im besten Fall sammelt knapp ein Promille aller Millionäre Kunst. Was kann Franz Wojdas ganzheitlicher Ansatz dazu beitragen, lediglich ein weiteres Promille der Millionäre zu Sammlern zu machen? Die Antwort findet sich leider nicht in Wojdas Buch. Dazu bietet es weder Anregungen noch Argumente.
Das Buch ist eine kurzweilige und vor allem ehrliche Analyse der Fragen die sich viele Kunstsammler stellen. Franz Wojda greift auf seine eigenen Erfahrungen als Kunstsammler zurück und gibt eine einfach zu verstehende Anleitung, wie man mit seiner Sammlung um gehen kann und soll und vor allem, wie man eine Kunstsammlung strategisch weiter entwickelt. Die weiteren Autoren geben den Erfahrungen des Sammlers einen guten Rahmen und bieten fachliche und sachliche Informationen, wie man sich in der Kunstwelt bewegt und worauf man achten sollte, bei Lagerung, bei steuerlichen und rechtlichen Fragen und beim Verleih von Kunstwerken für Ausstellungen. Das ganze kommt ohne großen theoretischen Überbau aus, sondern ist sehr direkt und praxisorientiert und daher eine gute Nachschlagefibel für alle Sammler.
Franz Wojda schafft Übersicht und Wissen zur strategischen und operativen Orientierung. Nützliche Tipps und Informationen für Sammler, Künstler und Galeristen – für alle, die sich ernsthaft und professionell mit dem Schaffen, Erwerben oder Erhalten von Kunst auseinandersetzen. Das Buch füllt mit konkreter Wirklichkeit eine lange vorhandenen Lücke im kunsttheoretischen Feld – nicht halbherzig, sondern vollständig.
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